Geschichte erleben – Gedenkkultur leben

13. August 2023

Die Partisanen-Nekropole in Mostar ist ein bedeutendes europäisches Kulturdenkmal. Auf diesem Friedhof fanden hunderte Partisanen, die während des Zweiten Weltkrieges im Kampf gegen die deutschen Besatzer und ihre Unterstützer gefallen sind, ihre letzte Ruhestätte. Das Mitte der 1960er Jahre errichtete Denkmal wurde vom jugoslawischen Architekten und Bildhauer Bogdan Bogdanović, der zuletzt in Österreich lebte und in Wien verstorben ist, entworfen. Es ist eines seiner bedeutendsten Projekte.

Allerdings ist dieser besondere Ort des Gedenkens vom Verfall bedroht. Die international tätige Denkmalschutzorganisation Europa Nostra hat die Nekropole daher auf die Liste der am meisten gefährdeten Kulturerbestätten Europas gesetzt. Vandalismus, Schmieraktionen mit Hakenkreuzen, haben die Gedenkstätte stark beeinträchtigt. Sogar Grabsteine mit den Namen der Toten wurden zerstört.

Dabei ging es Bogdanovic nicht darum, den Tod in den Mittelpunkt seiner Gestaltung zu stellen, sondern vielmehr das Leben. Das Denkmal ist daher kein monumentales Mahnmal, sondern eine einladende Parkanlage.

Mit der Architektin Senada Demirovic Habibija aus Mostar, die sich für den Erhalt und die Wiederbelebung der Partisanen-Nekropole einsetzt, habe ich die Anlage besuchen können und bin beeindruckt von ihrer Gestaltung. Auch wenn sie sich in einem extrem schlechten Zustand befindet, vermittelt dieser Ort eindrucksvoll, worum es Bogdan Bogdanovic gegangen ist.

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