Heide: Wiederaufbauplan darf nicht an Bildung sparen

1. Juli 2020

Die EU-Kommission setzt den Rotstift im Bildungsbereich an. EU-Abgeordneter Hannes Heide hält voraussichtliche Kürzungen an Vorzeigeprojekten, wie Erasmus+ und Creative Europe als Gefahr für den Wiederaufbau.

Brüssel. Es ist nicht viel geblieben, von der Forderung des Europäischen Parlaments nach einer Verdreifachung des Erasmus+ Budgets. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte den Abgeordneten noch bei ihrem Amtsantritt ihre Unterstützung dafür zugesagt. Doch für das nächste EU-Budget (2021-2027) könnte es sogar zu einer Kürzung um sieben Prozent kommen. „In Bildung zu investieren ist gerade für den Corona Wiederaufbauplan unverzichtbar. Es sind Initiativen wie Erasmus+, die den jungen Menschen Zukunftsperspektiven geben und Europa direkt spürbar machen“, sagt EU-Abgeordneter Hannes Heide.

Im Kultur- und Bildungsausschuss wurde von der S&D-Fraktion ein Bildungsplan für die nächsten fünf Jahre erarbeitet, der in 16 Punkten eine Verbesserung des Bildungssystems erreichen will. Dazu gehört der leichtere und leistbare Zugang zu frühkindlicher Förderung, praxisnahe Berufsausbildung ebenso, wie die Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs und neue Ansätze beim Lernen von Fremdsprachen. Viele dieser Dinge werden nationalstaatlich entschieden. Wo die EU eine federführende Rolle spielen kann, ist das Vorantreiben der Digitalisierung. „In der Situation des Lockdowns haben sich die Schwachstellen unserer Bildungssysteme gezeigt. In vielen Schulen ist die Nutzung von Computer und Internet alles andere als alltäglich. Auch wenn die Schulen wieder geöffnet sind, darf der digitale Unterricht jetzt nicht einschlafen“, sagt Heide.

Bei der Nutzung von digitalen Medien in der Ausbildung gibt es in Europa ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Die Digitalisierung kann ein sozialer Fahrstuhl für alle im Bildungsbereich sein. „Das braucht entsprechende Mittel im EU-Budget für den Ausbau der regionalen Internet-Infrastruktur und die Förderung bei der Ausstattung von Schulen“, sagt Heide. Auf nationaler Ebene empfehlen die sozialdemokratischen Abgeordneten, dass 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildungsprojekte fließen sollten. „Derzeit liegen die Investitionen der Mitgliedstaaten in den Bildungsbereich leider auf einem historischen Tiefstand. Das ist eine gefährliche Entwicklung in Zeiten mit fehlenden Lehrstellen und wenig Teilzeitstellen für Studenten“, sagt Heide.

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