EU-Parlamentarier Hannes Heide (SPÖ) unterstützt die Aufforderung an die Kommission zur Rettung des europäischen Stahlsektors. Die Initiative ist auch für den Voestalpine-Standort in Oberösterreich von großer Bedeutung. „Es geht um tausende Arbeitsplätze, die in der Region gehalten werden müssen“, sagt Heide. Die Stahlnachfrage ist durch die Corona-Krise in Europa um 50 Prozent eingebrochen, 40 Prozent der Arbeitnehmer im Stahlsektor sind bereits von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen. Rund 20.000 Mitarbeiter wurden in Österreich in Kurzarbeit geschickt und die Arbeitsleistung in Linz wurde mit der Schließung eines Hochofens reduziert.
Die verringerten Kapazitäten ziehen weite Kreise in Europa. Durchbrochene Lieferketten belasten auch andere Branchen, wie etwa die Autoindustrie. „Der Stahlsektor braucht schnelle Hilfe vonseiten der Europäischen Union, bevor die Staaten in nationalen Alleingängen die bisherige Arbeit in Sachen Klimaneutralität oder Sozialstandards zu Nichte machen“, fasst Heide die Forderungen an die EU-Kommission zusammen.
Rasches Handeln ist jetzt von der EU-Kommission auch gefordert, um die Europäische Industriestrategie und das Recovery Package nicht zu gefährden und um den Binnenmarkt zu schützen. Denn der Import von billigem Stahl aus Drittländern, wie China oder den USA war schon vor der Pandemie ein großes Problem für die heimische Industrie, die gerade in Oberösterreich ein Schlüsselsektor für den Wohlstand ist.